Eigentlich wollte ich ja nur eine Hängelampe haben... Meine Petromax 834 war mir viele Jahre "genug". 2014 gesellte sich dann eine Petromax 835 dazu und nun noch eine Petromax 868A aus den 1930er Jahren.
Hier in voller Pracht, im Hintergrund eine Estelar 836.
Die Petromax 868A wurde mit einer Lichtleistung von 800HK angegeben und ist die größte Petromax Hängelampe die ich bis dato gesehen habe, weitere Modelle mit 2000 und gar 4000HK habe ich noch nie gesehen.
Die Lampe leuchtet noch nicht einmal, da trudeln schon die ersten Teile ein. In diesm Fall sind es fünf Luxor Glühstrümpfe 800-1000HK (zum Vergleich ein "normaler" 500HK Socken). Man sind die groß...
Das fehlende Manometer wird erst einmal provisorisch durch ein annähernd zeitgenössisches Teil ersetzt. Da das Gewinde nur 5mm beträgt, musste noch eine kleine Adapterbuchse auf das originale Maß M7 gefertigt werden.
Da der Tank an einigen Stellen gelötet werden musste, habe ich mich entschlossen, die originale Buchse zu entfernen und durch eine neue Buchse zu ersetzen (siehe weiter unten). Die auf dem Bild zu sehende Buchse habe ich nicht verwendet.
Mit Glück und durch Zufall bin ich an zwei originale Manometer gelangt (gleicht einem 5er im Lotto), eines habe ich gleich weitergegeben und das andere habe ich an der Lampe verwenden können .
Kurz nach der Abholung in Greven (Dank an Hendrik) ein erstes Bild der Lampe gemacht...
Erfreulicherweise ist die Lampe trotz einem Alter von ca. 70-80 Jahren in einem sehr guten Zustand, Sogar das originale Glas ist vorhanden und heil.
Todo Liste:
- Manometer ersetzen - erledigt
- Manometerstutzen neu einlöten - erledigt
- einige Undichtigkeiten am Tank löten - erledigt
- fehlendes Tankbeinchen nachfertigen und anlöten - erledigt
- Spritleitung richten - erledigt
- Bajonettnase für die Vorheizschale im Gehäusemantel (#133) erstellen - erledigt
- Reflektor ausbessern - erledigt
- Vergaserwendel löten - erledigt
- Lampe leuchtet!
Die Bajonettnase für die Vorheizschale war schnell gemacht, etwas Rundmaterial in 5mm, ein Loch und Gewinde rein-fertig.
Da der originale Schirm noch recht gut erhalten ist, habe ich die "misshandelten" Fehlstellen gereinigt und die vom Vorbesitzer aufgetragene Spachtelmaße entfernt. Dann das Blech mittels Dreikantschaber und Messingbürste gereinigt. Anschließend habe ich etwas temperaturbeständige Sprühfarbe (650°C) in eine kleine Dose gesprüht und mit Hilfe eines Pinsels die Fehlstellen ausgebessert. Natürlich nicht so schön wie neu emailliert aber in 4m Höhe sieht man es dann auch nicht ;).
Am Tank waren einige Lötarbeiten nötig, die freundlicherweise Jan R. für mich durchführte.
Eine neue Aufnahme für das Manometer habe ich aus Messing gedreht (s.o.) und anschl. eingelötet. Man sieht deutlich was für ein Schlag der Tank der Lampe mal bekommen hat. Der/die Vorbesitzer hat den Schaden erfolgreich hartgelötet!
Der Tank wurde sandgestrahlt, an einigen Stellen gespachtelt und dann einer Pinsellackierung unterzogen, gar nicht schlecht für "mal eben".
Bei einem ersten Probelauf stellte sich heraus, dass der Vergaser einen Riss hat, kurzfristig gelötet konnte die Lampe nach vielen Jahren das erste Mal wieder leuchten. Montiert ist eine angefertigte Messingdüse mit einer Bohrung von 0,31mm.
Der neue Vergaserwendel wurde in Dänemark schon vorgefertigt und wartet jetzt auf eine Implantation in die Lampe:
Bei einem kleinen Treffen in Thüringen wurde der Vergaser fertiggestellt:
Ergebnis: